Nachtschreck

Was ist Nachtschreck und wie kann ich meinem Kind helfen?

Nachtschreck

Der Nachtschreck (Pavor nocturnus) zählt zu den Aufwachstörungen. Diese sind im Kindesalter ganz typisch, meist ganz harmlos, aber sehr herausfordernd und irritierend für uns Eltern. Der Nachtschreck kann uns Eltern richtigen Schrecken einjagen und ist meist begleitet von Sorgen und Unsicherheit. Ein Nachtschreck ist harmlos und fügt dem Kind keinen körperlichen oder seelischen Schaden zu – die Kinder wirken wach, sind aber weder richtig wach, noch schlafen sie – sie „stecken zwischen Wachsein und Schlafen“ und wirken verwirrt.

Typischer Verlauf – Woran erkenne ich den Nachtschreck?
Ein Kind schläft friedlich und plötzlich, einige Stunden nach dem Einschlafen, hören die Eltern panisches Schreien, lautes Weinen. Das Kind ist außer sich, zittert, atmet heftig, ist vielleicht Schweiß gebadet und sitzt in seinem Bett mit weit geöffneten Augen. Alle versuche es zu beruhigen gelingen nicht, die Eltern haben sogar das Gefühl, ihr Kind erkennt sie nicht und alles was die Eltern in diesem Moment versuchen macht die Situation noch schlimmer. Das Kind wirkt panisch, schlägt um sich, weicht aus.... Und plötzlich meist nach einigen Minuten – legt es sich wieder hin und schläft weiter. Die Eltern sind schweißgebadet, verwirrt, in Sorge, vielleicht auch in Panik – an Schlafen ist gar nicht zu denken. Am nächsten Morgen ist das Kind quietschfidel, gut gelaunt, kann sich an nichts erinnern, ist ausgeschlafen und die Eltern fertig.

Wann tritt der Nachtschreck auf?

  • vermehrt zwischen 2 und 6 Jahren
  • meist 2-3 Stunden nach dem Einschlafen (Alpträume hingegen tauchen eher nach Mitternacht auf)
  • wenn Kinder Stress erleben, wie zum Beispiel Belastungen, Aufregungen (Kindergartenstart...), Fieber, Übermüdung, ereignisreiche Tage mit vielen Eindrücken
  • wenn sich gerade in der Entwicklung viel tut

Eine Art Übererregung des noch nicht voll entwickelten Nervensystems während des Schlafs kann den einen Nachtschreck auslösen. Meist verschwindet der Nachtschreck so schnell wieder wie er aufgetaucht ist. Bei manchen Kinder tritt der Nachtschreck einmal auf, bei anderen immer wieder, bei manchen kürzer, bei manchen länger. Meist nicht jede Nacht, manchmal wiederkehrend. Selten aber doch, tritt der Nachtschreck auch beim Mittagsschlaf auf – „Tagschreck“ (Pavor Diurnus).

Wie kann ich meinem Kind helfen?

  • Sei für dein Kind da und achte darauf, dass es sich nicht verletzen kann.
  • Versuche nicht dein Kind zu wecken – sonst wacht es in diesen panischen Zustand hinein auf. Es ist verwirrt und ängstlich, kennt sich nicht aus was da gerade passiert und das erneute Einschlafen fällt schwer.

Was du tun kannst ist abwarten bis der Spuk wieder vorbei ist – und das kann sehr herausfordernd sein. Meist verschwindet der Nachtschreck so wie er aufgetaucht ist einfach wieder.

Achte auf gute Schlafhygiene

Regelmäßige ZuBettGehZeiten (auch ausreichend Tagschlaf- und Rastenzeiten)
Regelmäßiger Tagesablauf und Bewegung an der frischen Luft
Reizarme Umgebung vor allem vor dem Zubettgehen (Fernseher, Smartphone...)
Viel Zeit für Ruhe und Entspannung – vermeide wenn möglich Stress und Aufregung und sorge bewusst für Entspannungsmomente (Massage, Bücher ansehen....)

Wann braucht es mehr?
Auf jeden Fall solltest du dir Unterstützung und Informationen holen,

  • wenn die nächtlichen Verhaltensweisen deines Kindes besonders aggressiv sind und Verletzungsgefahr besteht
  • wenn dein Kind Schmerzen oder Krämpfe hat
  • wenn der Nachtschreck über einen längeren Zeitraum fast jede Nacht auftauchen
  • wenn dein Kind tagsüber sehr müde ist, sich nicht gut konzentrieren kann.
  • wenn dich das Verhalten deines Kindes beunruhigt, dich sehr belastet oder euren Familienalltag stark beeinträchtigt

Im Rahmen der Entwicklungsbegleitung unterstützen wir dich bei weiteren Fragen und Unsicherheiten.

(c) Siebenschläfer Kinderschlaf und mehr, März 2021

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